Jedes Jahr am Muttertag feiern wir die unermüdliche Liebe, Fürsorge und Stärke der Mütter.
Doch in diesem Jahr gibt es einen besonderen Grund zur Reflexion: 80 Jahre Volkssolidarität – eine Gemeinschaft, die seit 1945 für soziale Gerechtigkeit, Zusammenhalt und Unterstützung steht. Dieser Muttertag ist eine Gelegenheit, zwei kraftvolle Symbole miteinander zu verbinden: die Volkssolidarität und die unerschütterliche Leistung der Trümmerfrauen.
Die Trümmerfrauen – Mütter des Wiederaufbaus
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Deutschland in Schutt und Asche, und besonders Dresden war schwer gezeichnet. Die Männer fehlten – gefallen oder in Gefangenschaft – und die Frauen standen vor der gewaltigen Aufgabe, ihre Stadt und ihr Leben neu aufzubauen. Mit bloßen Händen räumten sie Schutt, schleppten Steine und schufen die Grundlage für eine neue Zukunft.
Doch ihre Arbeit war mehr als nur physische Anstrengung. Sie waren nicht nur Bauarbeiterinnen, sondern Mütter im tiefsten Sinne: Sie hielten ihre Familien zusammen, gaben ihren Kindern Hoffnung und schufen Gemeinschaften, die über Generationen hinweg Bestand haben sollten. Ihre Leistung war kein Einzelfall – sie wurde zu einem nationalen Symbol der Widerstandskraft und des Durchhaltevermögens.
„Damit waren wir beide, meine Mutter und ich, auf uns gestellt. Wir kriegten eine Nichtarbeiter Lebensmittelkarte in die Hand gedrückt. Erst haben wir gesagt: Hier wird überhaupt kein Leben wieder. Dann wurde aufgerufen zum Trümmer beräumen. Und da sind wir – meine Mutti und ich mit einem Schnittchen und bisschen dünnem Tee – losgerückt und haben angefangen, die Straßen freizuräumen (…)“ (Ursula S., Stadtarchiv Dresden, 15.12, Zeitzeugenarchiv Dresden, ohne Datum, nicht paginiert)
Volkssolidarität – 80 Jahre gelebte Fürsorge
Genau in dieser Zeit des Wiederaufbaus entstand die Volkssolidarität. Sie wurde ins Leben gerufen, um Menschen in Not zu helfen, Zusammenhalt zu stärken und soziale Unterstützung zu leisten. Was einst eine Antwort auf die Krise war, entwickelte sich zu einer der wichtigsten sozialen Organisationen Deutschlands. Heute, 80 Jahre später, lebt dieser Gedanke weiter – in der Betreuung älterer Menschen, in sozialen Projekten und im täglichen Engagement für Gemeinschaft und Menschlichkeit.
Mütter spielten und spielen eine zentrale Rolle in diesem Netzwerk der Solidarität. Sie waren und sind nicht nur diejenigen, die Familien zusammenhalten, sondern oft auch diejenigen, die Nachbarschaften prägen, ehrenamtlich helfen und sich für eine bessere Zukunft engagieren. Die Werte, die die Trümmerfrauen vorlebten – Zusammenhalt, Hingabe und unbeugsame Kraft – sind heute noch die Grundpfeiler der Volkssolidarität. In unserer neuen Ausgabe der Lebensbilder erhalten Sie weitere spannende Einblicke – lassen Sie sich überraschen!
Lasst uns innehalten und danken – den Müttern, den Großmüttern, den Trümmerfrauen und allen Frauen, die durch ihre Kraft und Fürsorge unsere Welt geformt haben. Denn Solidarität beginnt in den kleinen Momenten des Alltags und wächst zu etwas Großem heran – so wie es die Trümmerfrauen einst vorgemacht haben und die Volkssolidarität seit 80 Jahren weiterträgt.